Schwitzen ist eine wichtige wie menschliche Funktion. Doch warum schwitzen die Menschen überhaupt und was kann man dagegen tun, wenn zu starkes Schwitzen als unangenehm empfunden wird?
Manch einer kommt bei der Arbeit ins Schwitzen, andere wiederum schwitzen selbst in brütender Sonne kaum. Wir Menschen sind Individualisten – auch im Hinblick auf das Schwitzen. Grundsätzlich dient es dazu, unseren Körper abzukühlen, wenn es notwendig ist. Auf die Intensität des Schwitzens werden wir quasi in unseren ersten Lebensjahren konditioniert. Erst einmal wird jeder Mensch mit ca. zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen geboren. Diese übernehmen ihre Funktionen vor allem in den ersten beiden Lebensjahren. Dabei entwickeln sie sich je nach Beanspruchung – das heißt: wie warm oder kühl wächst das Kind auf, beziehungsweise wie aktiv/passiv ist das Kleinkind? Denn von diesen beiden Umständen hängt es generell ab, wie sich unsere Schweißdrüsen entwickeln. Und das „Ergebnis“ prägt uns ein Leben lang. Allerdings kommen im Laufe unseres Lebens noch weitere Faktoren wie körperliche Belastbarkeit, Aktivitätsstatus oder die allgemeine Konstitution unseres Körpers und Organismus hinzu. Und natürlich spielen auch äußere Temperaturen, Luftfeuchtigkeit oder Aufenthaltsort und Kleidung eine Rolle, um nur einige Kriterien zu nennen.
Unser Körper muss reagieren – also schwitzen wir
Unser Körper funktioniert im weitesten Sinne wie eine eingebaute Klimaanlage. Diese ist für uns lebensnotwendig. Zu viel Hitze schädigt oder bedroht unseren Organismus und dessen vitale Funktionalität – zum Beispiel bei einem Hitzschlag. Doch was genau passiert beim Schwitzen? Ganz einfach: wird es uns zu warm, bilden unsere Schweißdrüsen einen feuchten Film auf der Haut. Dieser Schutzfilm sorgt dafür, unseren Körper flächendeckend zu kühlen. Dass passiert durch die verdunstende Flüssigkeit, die dem Körper damit Wärme und uns gleichzeitig Wasser entzieht. (Deshalb ist es auch wichtig, viel zu trinken – einfaches Wasser genügt.) Denn je nach Intensität des Schwitzens verlieren wir einen halben bis zu drei Litern Wasser – und zwar täglich. In Extremlagen sogar noch mehr – dann fließt unser Schweiß sprichwörtlich „in Strömen“.
Was hilft gegen zu starkes Schwitzen?
Gehe zu jeder Jahreszeit einfach öfter an die frische Luft! Verzichte auf künstlich klimatisierte Zonen. So gewöhnst du deinen Körper besser an schwankende Temperaturen. Auch regelmäßige Saunagänge oder Schwitzen beim Sport können diesbezüglich unseren Organismus trainieren. Im Hinblick auf unsere Ernährung gilt: viel frisches Obst, am besten gedünstetes Gemüse sowie fettarme und nur leicht gewürzte Gerichte sorgen für leichte Verdaulichkeit und belasten unseren Körper an heißen Tagen weniger. Schärfe hingegen „heizt“ uns richtig ein und wir fangen automatisch an zu schwitzen. Lauwarmer Tee auf Salbei- oder Lindenblütenbasis hilft ebenfalls. Beim Thema Kleidung lassen leichte und luftige Stoffe unsere Haut einfacher atmen. Besser warm als kalt duschen: denn durch die Wärme weiten sich unsere Gefäße und schaffen so mehr Oberfläche, um mögliche Hitze abzuleiten.
Auch Tiere können schwitzen
Übrigens ist Schwitzen zwar menschlich – aber auch Tiere können schwitzen. Doch angesichts der imposanten Artenvielfalt sind es eher wenige Arten, die schwitzen können. Dazu zählen beispielsweise Pferde, Affen, Kamele, Raubkatzen und Bären. Für alle anderen hat die Natur verschiedene Lösungen gefunden, um den körpereigenen Wärmehaushalt zu regulieren. Zum Beispiel über eine hechelnde Zunge wie beim Hund oder beim Hasen über die langen Ohren. Störche wiederum schmieren sich ihre feuchten Exkremente kühlend um die Stelzen. Die interessanteste Methode hat die Evolution vermutlich jedoch dem Borstenhörnchen in Südafrika verpasst. Diese Tiere gucken, wo die Sonne steht, richten ihren buschigen Schwanz hoch auf, und kühlen sich sozusagen in ihrem eigenen Schatten.